Champions League: Endet Peps Rückkehr nach Barcelona im Debakel? Das ZDF und Sky übertragen live
Vier Teams kämpfen um den Einzug ins Finale der Champions League. Gestern unterlag der Titelverteidiger Real Madrid bei Juventus Turin mit 1 zu 2. Jetzt richten sich alle Blicke auf das Gipfeltreffen FCB gegen FCB.
Nimmt man nur die reinen Fakten zur Hand, sieht es nicht sehr gut aus für Bayern München vor dem heutigen Halbfinal-Hinspiel in der Champions League. Der Gegner heißt nämlich FC Barcelona, und der zeigte zuletzt nicht den Funken einer Schwäche. Eindrucksvoll erfahren musste das am vergangenen Spieltag der FC Cordoba. Mit 8 zu 0 haben die Barca-Stars Messi, Neymar und Suarez das derzeitige Schlusslicht der Primera Divisón fast im Alleingang zerlegt.
Fakten sprechen gegen Bayern-Sieg
Ganz anderes sieht es beim frischgebackenen Rekordmeister Bayern München aus. Nicht einmal drei Wochen ist es her, da zeigten die Münchner im Viertelfina-Rückspiel in der Königsklasse ganz Europa eindrucksvoll, wer den Titel in diesem Jahr gewinnen will. Nach der 1 zu 3 Pleite im Hinspiel in Porto, führten die Münchner die Portugiesen im Rückspiel in München nach Strich und Faden vor. Nach 45 Minuten stand es bereits 5 zu 0. Nicht wenige sagten nach der Partie, dass das die beste erste Halbzeit war, die es jemals in der Königsklasse gab.
Wenig Glück und viel Pech
Doch seitdem ist viel passiert. Nach dem überraschenden Pokal-Aus gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund (dem ein fast schon slapstickhaftes Elfmeterschießen vorausging) und der weniger überraschenden 0-zu-2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Spieltag in der Bundesliga, steht Pep Guardiola ausgerechnet bei seiner „alten Liebe“ Barcelona mit dem Rücken zur Wand. Alle andere, als ein Weiterkommen seines Teams in der Champions League wäre eine große Enttäuschung an der Säbener Straße.
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Erschwerend hinzu kommt die Verletzungsmisere. Neuster Name auf der mit Ribery und Robben ohnehin schon prominent besetzten Verletztenliste: Sebastian Rode, einer von Guardiolas Lieblingssschülern. Mit Rode hätte Guardiola in Barcelona einen Allrounder bringen können, der sich defensiv wie offensiv nicht nur flexibel den Spielplanungen und plötzlichen Taktikwendungen seines Trainers anpassen kann. Rode, einer der auch mal dazwischengrätscht, hat bei seinen Einsätzen stets bewiesen, dass er dem Spiel neue Dynamik und Impulse beibringen kann, eine Eigenschaft, die Bayern München im Camp Nou noch schmerzlich vermissen könnte – vor allem wenn Messi, Neymar und Suarez ihren Kombinationsfußball zelebrieren.
Paul Breitner macht Bayern-Fans Mut
Paul Breitner, Ex-Bayernspieler und aktuell als Chefscout für Bayern München im Einsatz, lässt sich von dieser derzeit nicht optimalen Ausgangslage jedoch nicht aus der Ruhe bringen. „Barcelona hat mindestens genauso viel Respekt, wie wir vor denen“, so Breitner am vergangenen Sonntag in der BR-Sendung Blickpunkt Sport. Auch die 8-zu-0-Gala von Barcelona hängt Breitner, der während seiner Profi-Karriere selbst in Spanien (bei Real Madrid) aktiv war, nicht allzu hoch. „Ich weiß nicht, in welcher Klasse Cordoba in Deutschland spielen würde“.
Auch Pep Guardialo scheint das genauso zu sehen. Trotz großem Respekt und ebenso großen Emotionen für seine "alte Liebe" Barcelona, will er im Camp Nou auf jeden Fall gewinnen. Ob ihm das gelingt, hängt von den jeweiligen Tagesformen der beiden Teams ab. Bei 50:50 stehen auch für Barcelonas Trainer Luis Enrique und Superstar Lionel Messi die Chancen auf einen Einzug ins Finale der Champions League, wie sie auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mitteilten.
Erfahrungsgemäß dann doch ein bisschen anderes sieht das Paul Breitner. „Das, was bis jetzt war, in der ganzen Saison, interessiert keinen Spieler mehr. Weder in Barcelona noch beim FC Bayern.“ „Die Mannschaft, die zweimal – einmal in Barcelona, einmal bei uns in der Allianz-Arena – an die 100 Prozent der Gesamtleistungsfähigkeit rankommt, wird weiterkommen“.
Schmunzelnd fügt er hinzu: „Es pendelt sich alles bei 51 zu 49 ein, für uns“. Bayern München darf sich also Hoffnung machen - und Pep Guardiola muss sich nicht vor einem Debakel fürchten.
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