Bundesliga live: Warum der Auftakt Bayern gegen Hamburg nichts für HSV-Fans ist
Endlich wieder Bundesliga. Am Freitag, zur besten Sendezeit im Free-TV, wartet zum Auftakt der Knaller Bayern gegen Hamburg auf uns. Während die Bayern den Anpfiff kaum erwarten können, kommt dem HSV die Bundesliga gerade nicht so gelegen.
Aus der Sicht eines objektiven Fußball-Fans (wann sind Fußball-Fans schon mal objektiv?) muss man zugeben: Die Aussichten auf die Auftaktpartie zur 53. Bundesligasaison am kommenden Freitag (20:30 Uhr, Free-TV) könnten nicht aufregender sein. Denn mit dem FC Bayern München und dem Hamburger SV treffen zwei Teams aufeinander, deren Formkurve und Saisonziele derzeit nicht in unterschiedlichere Richtungen laufen könnten.
Daraus ergeben sich eindeutige Erwartungen an die Partie. Die wenigsten der objektiven Fußball-Fans rechnen am Freitag wohl mit einer Überraschung des HSV. Die meisten hingegen gehen von einem sehr, sehr unterhaltsamen und Debakel ähnlichen Tor-Festival zu Gunsten des Münchner Starensembles aus. Was jedoch nicht nur an den derzeit sehr trophäenreichen Zukunftsaussichten des Rekordmeisters liegt.
Bayern München ist super, super drauf
Der Rekordmeister geht als absoluter Top-Favorit in diese Partie, daran dürfte auch der treuste HSV-Fan mit der rosarotesten Brille keine Zweifel hegen. Nach den überzeugenden Auftritten in der Vorbereitung und mit den beiden spektakulären Verpflichtungen Douglas Costa und Arturo Vidal im Gepäck, scheint den Münchnern bereits vor dem Anpfiff der ersten Partie die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen zu sein.
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Wie stabil Bayern München derzeit in der Erfolgsspur sitzt, zeigt die durch kein Mediengewitter zu erschütternde Harmonie an der Säbener Straße (auch wenn einige Medien das gerne hätten). Der überraschende Wechsels des Publikumslieblings Schweinsteiger zu Manchester United, die nicht enden wollenden Diskussion um einen möglichen Weggang von Mario Götze oder die ungeklärte Vertragssituation von Trainer Pep Guardiola lässt der Rekordmeister genauso abblitzen und nah an sich ran, wie der flinke Flügelflitzer Douglas Costa bei seinen ballsicheren Dribblings den Gegenspieler.
HSV sucht Form und findet Rucksack
Ganz anders sieht die Lage weiter oben im Norden aus. Der Hamburger SV stand nach den beiden vergangenen Spielzeiten jeweils auf dem drittletzten Tabellenplatz und konnte in den darauffolgenden Relegationsspielen jeweils nur sehr knapp dem Abstieg in die Zweitklassigkeit entkommen. Ob das dem HSV wirklich weiterhelfen wird, steht wenige Tage vor dem Bundesligastart in den Sternen.
Denn den Verbleib in der Bundesliga haben viele der objektiven Fußball-Fans nicht als verdient empfunden. Viele von ihnen wünschten dem HSV den Abstieg. Nicht weil sie keine Sympathien für den Traditionsclub haben, sondern mehr, weil sie dem Bundesliga-Dino einen geordneten Neustart und eine sportliche Gesundung für ein solides und von Dauer gekröntes Comeback in der Bundesliga wünschen.
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Eine Panne kommt selten allein
Nun bleibt bei den Hanseaten vor der 53. Bundesligasaison aber erst einmal alles beim Alten: 72 Tage nach dem Jubel über den Klassenerhalt sucht man weiter nach einem sportlichen Neuanfang und Ruhe und Ordnung für das Umfeld.
Das blamable Ausscheiden in der ersten Pokalrunde gegen Carl-Zeiss Jena, die aktuelle "Rucksack-Affäre" des Sportdirektors Peter Knäbel (siehe Artikel auf spiegel.de) und - wie die Süddeutsche Zeitung heute (12.8.15) berichtete - die Panne im HSV-Fan-Shop, bei der irrtümlich eine Fan-Choreografie von Hertha BSC statt des HSV auf ein T-Shirt gedruckt wurde, kommen da gerade genauso zur falschen Zeit, wie der Bundesligaauftakt gegen den übermächtigen Gegner Bayern München.
Ein Happy End für den Hamburger SV ist in diesen Tagen genauso unvorstellbar, wie ein Sieg gegen Bayern München. Bei diesen trüben Saisonaussichten dürfte es auch nicht mehr lange dauern, bis auch die weniger objektiven HSV-Fans (das sind die mit den rosaroten Brillen) den Glauben an bessere Zeiten für ihren Herzensklub komplett verlieren.