Live-Fußball News: Wissen wo´s läuft

Nach einer eher unübersichtlichen Anlaufphase der neuen Livestream-Plattformen Sporttotal.TV und Leagues.football haben nun zumindest Anhänger von zwei der fünf deutschen Regionalligen Gewissheit, wo die Pixelkulle rollt. 

Sporttotal.tv, hinter dem die börsennotierte SPORTTOTAL AG mit Sitz in Köln steht, überträgt nun jeweils den kompletten Spieltag der Regionalliga West, samt Hiighlight-Clips und einer zusammenfassenden „Highlight Show“ im Anschluss. Dazu wurde sogar eine separate Landing Page eingerichtet. Die Spiele sind per Pay-per-View über PayPal oder Stripe zu empfangen (5 Euro/Spiel). Leider gibt es noch keinen Spieltags- oder Jahrespass. Sporttotal.tv ist für iOS und Android auch als App verfügbar. Alle Übertragungen »

Leagues überträgt – „von Hand gefilmt mit Wiederholungen von Highlightszenen“ – nun offenbar immer komplett die Regionalliga Südwest. Die LEAGUES GmbH sitzt in Stuttgart. Ausgehend von den Livestream-Ticket-Angeboten bei den jeweiligen Vereinen wird der komplette Spieltag abgebildet. Die Transparenz über die Kosten könnte besser sein. Da die Preisgestaltung aber in den Händen der jeweiligen Vereine liegt, gibt es für Fans bestimmter Vereine immerhin die Möglichkeit einen Saison-, Auswärts- oder Match-Pass zu buchen (siehe Tabelle). Etwas umständlicher aufgrund der Vereinsanbindung ist auch die Nutzung der Leagues-App, die als „audiovisueller Premium-Liveticker im Full-Story-Format“ angeteasert wird, aber nicht die Livestreams der Clubs verbreitet. Alle Übertragungen »

Die Preise für Leagues-Tickets fallen demnach recht unterschiedlich aus. Hier Beispiele:

Tabelle: Ausgewählte Livestream-Ticketpreise von LEAGUES im Vergleich (Stand: 12.08.2022)

*2. Spieltag, Saison 2022/23

Fazit: Kommentierte Livestreams, egal wie professionell sie produziert werden, sind ein personalaufwändiges und zuweilen technisch anspruchsvolles Unterfangen. User zahlen Geld dafür und wollen ein reibungsloses Live-Erlebnis am Screen.
Sporttotal und Leagues sind kein DAZN „in klein“, dennoch sind deren Anstrengungen, die ja insbesondere aus den leeren Stadien der ersten Corona-Welle resultieren, wichtige Bausteine für die Zukunft der unteren Ligen.
Wirkliche Fans werden mit Livestreams sicher nicht in Scharen davon abgehalten, ins Stadion zu gehen. Und die Erlöse aus den Livestream-Tickets sind für die Vereine immerhin besser als nichts. Allerdings – und das ist die Krux – haben sich die Plattformen, die Förder- und/oder Sponsorengeld erhalten, noch lange nicht am Markt etabliert.
Mit Soccerwatch sind es hierzulande insgesamt drei Plattformen, die den Amateur- und Viertliga-Abwärts-Fußball der Herren ins Netz bringen, im Falle von Soccerwatch ist es sogar die 2. Bundesliga der Frauen. Es ist aber eine Frage der Zeit bis sich der Markt konsolidiert. Die fest montierten Stadionkameras immerhin legen mit zunehmender technischer Reife und Gewöhnung seitens der Nutzer ihren Qualitätsmakel ab.