Mukke und Kicken: Musik gehört zum Fußball wie die Pfeife dem Schiri
Der Musikjournalist Klaus Walter unternimmt einen hörenswerten Ausflug in die jüngere Geschichte der Beziehung zwischen Musikkultur und Fußball. Und wir geben unseren Senf dazu.
Ist doch wirklich interessant: Gerade der Männersport Fußball, in dem Homosexualität noch immer ein Tabuthema ist, hat mit „Go West“ der Pet Shop Boys, eine Lingua-Franca-Hymne erhalten, die in nahezu jedem Stadion schon angestimmt wurde. Und wer schon immer wissen wollte, was die Village People mit einer gescheiterten WM-Teilnahme der deutschen Nationalmannnschaft zu tun haben, der hört sich am besten gleich den hr-info-Podcast „Popstories von Klaus Walter: Fußballkultur und Musik“ an.
Dass mittlerweile eine ganze Horde von Produzenten versucht, den nächsten WM- oder EM-Hit zu produzieren, gehört ebenso zum Fußballgeschäft wie die Vergabe der Live-Übertragungsrechte. David Guetta hat mit seiner Möchtegern-DJ-Einlage zur Eröffnung der EM in Frankreich allerdings zurecht reichlich Spott geerntet. Da waren ja selbst Beckenbauer & Co. bessere Performer:
Über Musik lässt sich bekanntlich streiten, deswegen posten wir hier mal stellvertretend den aktuellen Versuch von Universal Music, ein Popsternchen an den EM-Himmel zu projizieren. Kynder heißt der Musiker, der ausgerechnet mit dem Hashtag #wirschaffendas den Rubel zum Rollen bringen möchte. Dumm nur, dass das AfD-Land Deutschland gereizt reagiert. Zitat aus der Kommentarspalte der Facebook-Seite: „Muß man aus Merkel Spruch noch ein Lied machen. Kann es nicht mehr hören von dieser Hexe.“ Na dann, Lautstärkeregler hochdrehen und in den Public-Viewing-Biergärten durch die Boxen jagen.